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07.03.2022

Schmidt/Schnabl: Wertschätzung ist mehr als eine Rose zum Frauentag

Geringere Einkommen, immer mehr Teilzeitjobs, fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten vor allem am Nachmittag – so lässt sich die Situation für berufstätige Frauen in Niederösterreich zusammenfassen. Die Folge sind niedrigere Pensionen und drohende Altersarmut.


„Was wir wollen, ist ein gutes, selbstbestimmtes Leben für die Frauen in unserem Land“, erklärt SPÖ NÖ Landesfrauenvorsitzende LAbg. Elvira Schmidt. Mit der Frauentagskampagne wolle man dieses Jahr Frauen vor den Vorhang holen. „Frauen aus unserer Mitte, die unsere Forderungen nach Lohntransparenz, Väterkarenz, Unterhaltsgarantie, bessere (Frauen-) Gesundheitsvorsorge und Maßnahmen gegen Altersarmut mittragen und unterstützen. Frauen, die wissen was es braucht um ein gutes, selbstbestimmtes Leben führen zu können“, sagt Schmidt. „Wir sind Zukunft“ sei ein positives Signal wie es nach der Corona-Krise weitergehen kann. Denn diese Krise habe die Frauen ungleich härter getroffen als die Männer. „Gerade am Frauentag wird sichtbar, dass die Bundesregierung, allen voran die Frauenministerin, die Frauen in diesem Land im Stich lässt. Damit es den Frauen wieder besser geht, braucht es volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen, ein Arbeitspaket für Frauen und eine Gesundheitspolitik, die Frauen in den Fokus rückt “, stellt Schmidt fest.


Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass nur starke Sozialstaaten gut durch die Krise gekommen sind. Deshalb fordern die SPÖ Frauen

  • Eine starke Gesundheitspolitik

o  ausreichend Kassenärzt*innen und Gender-Medizin in Forschung & Anwendung

o  mehr Gynäkolog*innen mit Kassenverträgen in allen Bundesländern

o  Ausbau der Primärversorgungszentren als kostenlose Therapieplätze für Kinder und   Erwachsene, die an den Folgen der Pandemie leiden

o  Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung

  • Volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen
  • Ein Arbeitsmarktpaket für die Frauen

o  Dazu zählen Aus-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, die leistbar sind

o  der Ausbau von Frauenarbeitsstiftungen und Konjunkturprogramme, die Frauen in Beschäftigung halten und Frauen wieder zurück in Beschäftigung bringen.

o  Fast 50 Prozent der Frauen arbeiten Teilzeit, aber nur 10 Prozent Männer. Die Auswirkungen sind fatal. Ein langes Teilzeiteinkommen bedeutet geringeres Einkommen in der Berufsphase und führt letzten Endes vielfach zu Altersarmut.

o  Altersarmut bekämpfen und Teilhabe im Alter sichern: Frauen bekommen 42 Prozent weniger Pension als Männer und sind stärker von Altersarmut betroffen als Männer.

o  Wohnen, Heizen und Produkte des täglichen Lebens dürfen kein Luxus sein

  • Mietpreisobergrenze
  • befristete Halbierung der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas
  • einen einmaligen Winterzuschuss von 300 Euro für Haushalte mit niedrigem Einkommen
  • den Teuerungs-Hunderter für Pensionist*innen
  • Schwerarbeitspension für Pflegekräfte
  • eine bessere Anrechnung der Karenzzeiten
  • Verpflichtende Väterkarenz

o  Ein fixer Teil der Karenz soll für Väter reserviert sein. Und zwar sowohl beim Geldbezug, als auch bei der Karenzzeit.

o  Väterkarenzen haben einen langfristigen Effekt auf die Arbeitsteilung, wenn sie mindestens vier bis sechs Monate dauern.

  • v Unterhaltsgarantie des Staates

o  Bei neun von zehn armutsgefährdeten Familien in Österreich fehlt es laut Volkshilfe während der Pandemie an Geld für Kleidung, Essen und Wohnen. Ganz abgesehen vom Geld für zusätzliche Ausgaben.

  • Erhöhung des Arbeitslosengeldes


„Frauen, die nach ihrer Schwangerschaft lange gar nicht oder nur Teilzeit arbeiten, bekommen nur schwer Vollzeitjobs, auch wenn die Zeit der Kinderbetreuung schon längst vorbei ist. Deshalb ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wesentlich für ein gutes Einkommen und die Vermeidung von Altersarmut.  Dafür ist ein Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen in Niederösterreich maßgeblich“, spricht Schmidt das KinderPROgramm der SPÖ NÖ an: die 3G – ganztägig, ganzjährig, gratis.“ Der Weltfrauentag komme und gehe mit Lob, Sträußen und Appellen, „aber ein System ändert sich nicht an einem Tag, sondern kontinuierlich in den 364 Tagen dazwischen“, drängt sie zur Umsetzung der KinderPROgramms.


Zwt.: Schnabl: Wertschätzung ist mehr als eine Rose zum Frauentag

„Muss tatsächlich immer ein Partner im Beruf zurückstecken, damit das Modell Familie und Beruf funktionieren kann? Wir Sozialdemokrat*innen sagen Nein!“ erklärt SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender LHStv. Franz Schnabl. Der Bedarf an qualitativ hochwertigen Betreuungsplätzen sei groß – wo es ein Angebot gebe, da gibt es auch die Nachfrage. Als wichtigste Änderung wird gefordert, dass Kinder ab dem nächsten Kindergartenjahr nicht wie bisher mit zweieinhalb Jahren, sondern schon ab dem 2. Lebensjahr in den Kindergarten gebracht werden können. „Ab diesem Zeitpunkt soll es das Angebot für eine vollständige kostenlose Nachmittagsbetreuung in allen Landeskindergärten geben. Und die Eltern entscheiden, ob sie das Angebot annehmen wollen, können, müssen oder eben nicht“, erklärte Schnabl. Die Kindergärten sollen dann zumindest 45 Stunden pro Woche geöffnet sein und es soll maximal 25 Schließtage im Jahr geben. In einem zweiten Schritt soll dieses Angebot auch für einjährige Kinder geben. Die 3G – ganztägig, ganzjährig, gratis – sind die Eckpfeiler im KinderPROgramm der SPÖ NÖ für unser Bundesland.


Die SPÖ fordere die politischen Mitbewerber auf, an einem Strang zu ziehen, damit Familie und Beruf vereinbar sind, damit es Jobs mit fairer Bezahlung gibt – so könne man dem Fachkräftemangel entgegenwirken UND den Frauen ein selbständiges Leben ermöglichen, ohne dass sie in der Pension Altersarmut befürchten müssten. „In den Fußgängerzonen Blumen verteilen und dabei so tun, als wäre eine Rose schon das größtmögliche Zeichen für Wertschätzung, nützt den Frauen gar nichts. Mieten, tägliche Einkäufe und Heizmaterial zahlen sich weder mit Blumen, noch mit Klatschen. Was Frauen brauchen, ist eine echte Wahlfreiheit, ob sie Kinderbetreuung in Anspruch nehmen wollen und faire Löhne. Nur mit konkreten Taten, die die Lebensumstände jeder einzelnen Frau verbessern, halten wir auch dem Gender-Pay-Gap, der oft unfreiwilligen Teilzeitarbeit und der damit verbundenen Altersarmut entgegen!“


SPÖ Frauen – Kampagne zum Frauentag: Wir sind Zukunft